Zweifel und Selbstbewusstsein

Ich zweifel, also werde ich. Sich im Zwiespalt zu befinden ist wohl jedem bekannt, schließlich ist die Welt meist komplexer und undurchsichtiger als man sich das wünschen würde. Oftmals jedoch verfestigt sich der Zustand des Zwiespalts und ergreift die Herrschaft über die Emotionen – Unsicherheit wird zum dominanten Gefühl, alles wird angezweifelt, vor allem die …

Vernunft und Demut

„Eine vorbildlose, zukunftsoffene, neuerungssüchtige Moderne kann ihre Maßstäbe nur aus sich selber schöpfen. Als einzige Quelle des Normativen bietet sich das Prinzip der Subjektivität an, dem das Zeitbewußtsein der Moderne selbst entspringt. Die Reflexionsphilosophie, die von der Grundtatsache des Selbstbewußtseins ausgeht, bringt dieses Prinzip auf den Begriff. Dem auf sich selbst angewendeten Reflexionsvermögen enthüllt sich …

Launen und Indifferenz

  Die neue Rauschfreiheit macht nervenschwach, nervös, ja geradezu anfällig für die dunklen Seiten des Charakters und plötzlich erinnert man sich: Achja, DAS wollte ich also immer betäuben! DAS wollte ich immer vor mir verstecken, auslöschen, ablegen. Dieser Versuch scheint mäßig funktioniert zu haben, streite ich mich doch mit meinen Liebsten in altbekannten, vermeintlich überwundenen …

Traum und Wirklichkeit

Wendet man sich vom Rausch ab, so eröffnen sich plötzlich neue Welten – vor allem in der Nacht, denn man beginnt wieder zu träumen. Eigentlich absurd – man entsagt den rauschenden Zwischenwelten, um sich der mentalen Aktivitäten während des Schlafes auszuliefern. Viele meiner Träume bewegten mich gar einst, den Entschluss zu fassen niemals rauschfrei schlafen …

Freiheit und Masse

„Es ist die Masse allein, in der der Mensch von dieser Berührungsfurcht erlöst werden kann. Sie ist die einzige Situation, in der diese Furcht in ihr Gegenteil umschlägt. Es ist die dichte Masse, die man dazu braucht, in der Körper an Körper drängt, dicht auch in ihrer seelischen Verfassung, nämlich so, daß man nicht darauf …

Fleischeslust und Emanzipation

In der Frittebud keinen Burger zu verzehren war die große Probe meines gestrigen Fastentages. Diese Burger sind einfach eine Offenbarung. Glücklicher Weise war die unfähige Bedienung da, so dass mir der Verzicht auf meinen geliebten Burger mit Feta-Käse erstaunlich leicht viel – schließlich hat mir diese Dame, mit ihrem Hang zum Vergessen und Durcheinanderbringen, schon …

(Ir-)Rationalität und Disziplin

„Weiß man, wie oft ein Herz brechen kann? Wieviel Sinne hat der Wahn? Lohn‘ sich Gefühle? Wieviele Tränen passen in einen Kanal? Leben wir nochmal? Warum wacht man auf? Was heilt die Zeit?“ (Herbert Grönemeyer – Demo) Seine Große Liebe zu verlieren, oder verlieren lassen zu müssen, ist gewiss so schrecklich wie ich es mir immer …

Eitelkeit und Souveränität

Was mich nun heute am meisten beschäftigt ist die Eitelkeit – ein böses Gift, dessen Wirkung ich schwer Herr werde. Der Wille von der Welt geliebt, ja verehrt zu werden treibt einen zu den seltsamsten Handlungsweisen – nicht nur, dass man sich anmalt und kokettiert, das fiele ja weitestgehend unter die Kategorie „putzig“. Vielmehr schränkt …

Aschermittwoch

Wie beginnt man nun seinen Lastern zu entsagen? Der Versuch ausgeschlafen den neuen Tag zu beginnen wurde bereits der Anlegung dieses Blogs geopfert – doch wenig Schlaf ist kein Laster, höchstens eine Krankheit! Dem Rausch nicht zu verfallen ist im Moment noch sehr angenehm und leicht – schließlich ist es noch früh und sich mittags …