Bekenntnisse eines Volvicmädchens.

„Kann ich deine Unterlagen haben?“ fragt mich der Typ einen Tag vor der Klausur. Er sieht aus wie eine Mischung aus Skater und Hipster. Er hat die Haare etwas länger, wuschig-fettig über die Ohren gestylt, braune Wildlederschuhe und alles was er tut ist immer total ironisch. Witzig. Aber doch schon geistreich. Darauf besteht er. Eigentlich …

Denn nach Auschwitz kann es nur Lyrik geben.

Als ich zu Beginn diesen Jahres auf dieses Gedicht stieß, hatte ich das erste Mal seit Jahren das Bedürfnis Lyrik zu schreiben. Also begann ich. Ziemlich diletantisch zunächst, da ich mich zwar theoretisch und akademisch seit Jahren mit Gedichten auseinandersetze, aber den Schritt zu schreiben immer ein wenig gescheut habe. Ein wenig sehr. Doch seit …

Denn die Hitze macht verantwortungslos.

08.07.2013 Unbekümmertheit Plötzlich prallt die Nachricht auf vergessenen Durst Der Hauch eines Geruchs rast durch den Körper, schüttelt wach. Gleichberechtigt 10.07.2013 Taksi statt Taksim Drei Stunden in Istanbul Parkplatz ohne Gas 24.07.2013 Klares Meer, türkis Zwischen den roten Bergen schwimmt die Kriegsflotte Strahlende Straßen klarer Himmel, trüber Geist Blick über die Welt 30.07.2013 Verkühlter Nacken …

… oder Piraten.

„How does it feel to be a hero?“ Mein Herz rast. Heldin? Ich? Ich habe doch nichts gemacht! Ich sitze im Presseraum einer Diskothek, die heute die Wahlparty der Piratenpartei Berlin beherbergt. 8,9% haben am Ende auf der Leinwand geprangt. 8,9% bedeuten einen Erdrutsch, für die Partei, für mich, für Deutschland und alle Piratenparteien auf …

Momente.

Dann tust du mir leid. Ganz tief. Ganz plötzlich. Körperlich. Eine Welt ohne die Aufregung, den Kitzel, das beschwingte Gefühl einen Menschen getroffen zu haben. Das Durchdringen deines Lebens, dessen, was übrig bleibt beim Gedanken an deine Seele. Ein Wort, ein Lachen oder das Streifen eines Geruchs, der durch den Körper rast, schüttelt. Wach. Ehrlich. …

Der Tod der Autorin ist nur ihr Anfang

Die folgende Rede habe ich als Keynote in Hagen auf dem Kultursymposium “Der Autor ist tot, es lebe der Autor!” gehalten. Da ich mich nicht mit der geistesgeschichtlichen Dekonstruktion der Autorin als Punkt im Diskurs auseinandersetzen werde, spreche ich heute über die Autorin, den Angelpunkt der Individualisierung, in Zeiten der Digitalisierbarkeit aus durchaus persönlicher Sicht. …

Es sind die Nebensätze.

“Daher ist der ‚Alternative für Deutschland‘ Erfolg zu wünschen.” Dieser Nebensatz ist es, der die eben noch spannende Lektüre über die Problematik der Vereinbarkeit von Demokratie und Kapitalismus, überschattet. Gewohnt pointiert schreibt Habermas in der aktuellen Ausgabe der Blätter, was wir alle wissen sollten, was die Krise der letzten Jahre vollauf bestätigte: Demokratie bedeutet auch …