Vegetarismus und Religion (rant)

Liebe Menschen,

wir müssen reden. Dringend, denn der Irrationalismus des 19. Jahrhunderts scheint unsere selbsternannten Wissenschaftsexperten befallen zu haben! Anders ist die peinliche Akribie, mit der die kritische Auseinandersetzung mit Fleischkonsum auf diesem Planeten und speziell in den westlichen Sphären, und wiederrum speziell von selbsternannten Scientist, abgelehnt wird nicht mehr nachzuvollziehen. Denn: Wir haben ein Problem, ein Problem, dass wir recht leicht lösen können, wenn da nicht die religiös angehauchten Fleischwahnsinnigen wären, die eine Reflektion über Sinn und Unsinn des Fleischkonsum – vor allem in diesen Massen – nicht zulassen können, denn: NAZIS! HITLER WAR AUCH VEGETARIER!!!!!“!!“§!3

Bevor es weiter geht und ihr nervtötenden Heischer, die ihr dachtet, dass ich euren Fleischwahn unterstütze, Schnappatmung bekommt, eins vorweg: Ich liebe Fleisch. Ich liebe zartes Kalbsfilet, saftige Burger, Roastbeef, Carpaccio … ich liebe das aufrichtig und mir läuft das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken daran. Ein Steak ist meine Torte. Und dennoch sage ich: Leute, unser Fleischkonsum ist schädlich, übertrieben und vor allem irrational. Niemand ist körperlich darauf angewiesen 88 kg Fleisch im Jahr zu essen. Einfach niemand. Das ist eine krankhafte Einbildung – mehr nicht. Die Gründe für diese Halluzination sind vielfältig – aber weder rational, noch verantwortungsbewusst, noch reflektiert oder sinnvoll.

Unser Fleischkonsum schadet Umwelt, Menschen und vor allem Tieren. (captain obvious!)

Unser Fleischkonsum entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Ich betone: Niemand braucht 88kg Fleisch im Jahr.

Unser Fleischkonsum scheint uns wichtiger zu sein, als die Ernährung der restlichen Welt. Klar, Hungerskatastrophen sind zwar schlimm, aber ich will doch bitte jede Woche meine 6 Schweinshaxen fressen. Das wird man doch verstehen können. Freedom of speech, anyone? (note the sarcasm) Deswegen: Stellt die Getreideflächen den 1,5 Kilo Rindsbraten zu Verfügung, den jeder von uns in der Woche verdrücken muss, weil wir nämlich sonst sterben. Stell‘ dir mal bitte vor: nur ein Steak im Monat? Da sterbe ich doch umgehend!!! Und die Fischstäbchen erst! Dann kann ich ja nie wieder zu McDonalds gehen! Das kann meiner Gesundheit ja nur schaden!

Massentierhaltung ist nicht nur ein furchtbares Verbrechen gegenüber Tieren (JA, verdammt!), sondern auch ungesund und Umweltverschmutzung. Sie gehört verboten. Punkt. Und ja das geht: Das heißt zwar, dass jeder von uns nur noch – random Zahl, die sehr sehr weit unter den 88 kg im Jahr liegt – fressen kann, aber: Leute, dass sollte es uns wert sein.

Mir geht das Gedisse von Menschen, die sich für einen fairen Umgang mit Tieren einsetzen und die globalen Probleme des komplett aus dem Ruder gelaufenen Fleischkonsums thematisieren dermaßen auf die Nerven ….

Ist es wirklich zuviel verlangt, dass ich verlange, dass die Tiere, die wir essen, wenigstens laufen konnten, als sie noch lebten? REALLY?

Ich kann es ehrlich gesagt nicht fassen, dass intelligente Leute nicht begreifen, was Fleischkonsum in diesen komplett lächerlichen Dimensionen (1,5 kg Bockwürste in der Woche pro Person. Soviel esse ich im ganzen verdammten Jahr nicht!) anrichtet und das wir, vor allem als die lächerliche und peinliche Internetgemeinde, die immer so großspurig daherredet von wegen BLABLA, global, international, blabla, uns dagegen wehren nur eine statt sechs Schweinshaxen die Woche zu fressen.

Und engagierte Menschen dann noch als wissenschaftsfeindlich zu diffamieren, setzt dem Ganzen die Krone auf. Ihr solltet euch schämen.

(Falls es noch nicht ankam: Ich will nicht, dass ihr nie wieder Fleisch esst. Ich will, dass ihr ein Bewusstsein entwickelt und vielleicht mal nicht 21 Salamipizzen in der Woche fresst.)