Kurt Schumacher und Nationalsozialisten

„Es hat keinen Zweck, gegen die Ungeheuerlichkeiten, die aus dem Munde der Herren Goebbels und Strasser kamen, mit einem formalen Protest anzugehen. Diese Dinge sind ja nur Teile eines ganzen Systems der Agitation. Wir wenden uns dagegen, auf diesem Niveau moralischer und intellektueller Verlumpung und Verlausung zu kämpfen. Das deutsche Volk wird Jahrzehnte brauchen, um wieder moralisch und intellektuell von den Wunden zu gesunden, die ihm diese Art der Agitation geschlagen hat […] Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen […] Wenn wir irgend etwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die tatsache, daß ihm zum ersten mal in der deutchen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist. […] Abschließend sage ich den Herren Nationalsozialisten: Sie können tun und lassen, was sie wollen: an den Grad unserer Verachtung werden sie niemals heranreichen.“

Kurt Schumacher am 23.Februar 1932 im deutschen Reichstag. Im Anschluss ging er für fast 10 jahre ins KZ. Das, was er damals sagte, gilt für die Nazis bis heute. Und die NPD sieht sich in deren Tradition. Also lasse ich Kurt auch für mich sprechen.

(Zitiert nach: Christian Hacke, Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Von Adenauer bis Schröder, Berlin 2004, S. 39/40.)