Querulantenwahniges

Disclaimer: Dies ist eine neue Kategorie für die finsteren und bizarren Dinge, die ich erlebe und erkenne, die ich aber nicht in epischer Breite erläutern möchte. Sowas, wie die Erkenntnislinkliste des Grauens.

Bodo Thiesen. Nicht, dass ich die „Causa Thiesen“ nicht schon in extensio kommentiert hätte, aber es ist doch erstaunlich, mit welcher Präzision ein PAV gegen BT unumsetzbar gemacht werden kann. Faire Prozesse sind wichtig und PAVs sind aus gutem Grund kein Ponyhof, aber irgendwie scheinen die Piraten, also wir, nicht in der Lage zu sein einen definierten Rausschmissalgorithmus umzusetzen. Und scheinbar wurde BT damals zu nachlässig bestraft. Meinungsfreiheit und ihre Grenzen kommentiert Anne Alter. Dass Bodo Thiesen damals so lax abgestraft wurde, macht aber Sinn, wenn man sich mein Highlight des gestrigen Tages dazu anguckt:

Matthias Schrade. Dieser hat nun dem Neuen Deutschland quasi wortwörtlich gesagt, dass Ausländer anzünden genauso schlimm ist, wie Steine werfen. Um nochmal ganz sicher zu gehen das original Zitat hier: Wenn jemand aus antifaschistischen Gründen Häuser anzündet oder Steine wirft oder ähnliche Dinge, dann verurteile ich den genauso wie jemanden, der das gegen Ausländer macht. Jap. Und weil Matthias seine eigene Aussage nicht ganz zu durchdringen scheint, hat er darüber gebloggt, was er dem ND gesagt hat, die aus seiner Aussage interpretierten, das er Sachbeschädigung und Mord gleichsetzt. Wieso das außerdem bemühte „Ablehnen von Extremismus aller Art“ Dummfug ist, hat diese radikalfeministischen Ideologin aus der linksextremen Politiksekte erklärt. Achja, dass einige unserer Grundsatzprogrammpunkte auch extrem sind, verrate ich besser nicht. Bestechende Logik und Menschlichkeit habe ich diese Woche jedoch auch bei der Frau vermissen dürfen, der antifeministischen Frauenministerin, die eigentlich feministisches fordert, aber bloß nicht feministisch sein will. Die totale Selbstnegation quasi:

Kristina Schröder. Sie fordert die Abkehr von Rollenbildern, Wahlfreiheit für Frauen und die freie Entfaltung. Klingt ziemlich feministisch. Soll es aber nicht sein. Deswegen praktiziert Frau Schröder einen Exzess kognitiver Dissonanz und schreibt sich die Wut über Feministinnen, die es wohl so nur in ihrer Phantasie gibt, von der Seele. Außer in der Negation der Negation wie Valerie Solanas zum Beispiel mag es sie geben. Und in den Medien. Der Mythos der Feministin, die Frauen zu Männern machen will, die andere bevormunden will und die sich nicht für Männer oder Sexualität interessiert und sowieso und überhaupt ist so alt wie der Feminismus selbst. Hedwig Dohm hat das in ihrem Buch “Die Antifeministen” alles schon mal auseinandergenommen und deutlich widerlegt – vor über 100 Jahren. Dass es den Feministinnen in erster Linie um die soziale Frage der Frau geht und darum, dass Frauen in unserer Gesellschaft auch im Jahr 2012 schlechtere materielle Ausgangssituationen haben – es sei denn, sie machen sich von einem Mann abhängig – wurde auch schon im 19. Jahrhundert nicht gesehen. Das Internet hat ein Verständnis vom Feminismus, wie im 19. Jahrhundert! Egal die Schriften und die Errungenschaften. RTFM gilt nunmal nur für Dinge, die nicht auch nur indirekt die Geschlechtsteile betreffen! Und dass der Feminismus nicht überflüssig ist, beweist mein Versuch ein unverbindliches Treffen von weiblichen Piraten und Männern, die sich für diese Themen interessieren, auf der Pirate Party International Conference zu veranstalten, den ich hier anonymisiert verewigen möchte:

Der super-alpha-Privilegienpenis. Dieser unterbrach nicht nur die Vorstellungsrunde und störte sie permanent, nein, er machte sich über eine rumänische Piratin lustig, verglich die Piratenpartei mit einem testosterongesteuerten Motorradclub und sprach im majestätischem Plural von der Überflüssigkeit des Feminismus und des Kampfes für Gleichberechtigung (Die Männer im Raum sahen das zum Glück deutlich anders). Als ich ihn mit den Worten “You male-privileged ignorant, get the fuck out of here” höflich darum bat zu gehen, fluchte er und verließ den Raum. Inklusive Freundin, die mir auf dem Frauenklo dann sagte, dass sie die Idee einer weiblichen Vernetzung gut fände. Getoppt wurde das nur von der serbischen Piratin, die meinte, dass sie es tolle finde sexuell beglückt zu werden und es sich um einen validen Einwand in einer politischen Debatte handeln würde und ich mich, ja richtig, nicht so anstellen solle, wenn jemand mich „durchnehmen“ wollen würde, wenn ihm meine politische Meinung nicht passt. Aber Feminismus? Nein, den haben wir noch nie gebraucht. Genauso wie Antifaschismus. Aber das sind ja nur NebenSÄCHLICHKEITEN.